Die Gemeinschaftsschule hat sich von der 45-minütigen Schulstunde verabschiedet – und damit gute Erfahrungen gemacht.

07.07.2020

Vor zwei Jahren wurde die Unterrichtstaktung an der Erich-Kästner-Schule, der Gemeinschaftsschule des Amtes Arensharde in Silberstedt, umgestellt – dieses Modell hat sich seither bewährt. Mit Beginn der Sommerferien ziehen die Verantwortlichen eine Bilanz.

„Wir hatten die Frithjof-Nansen-Schule in Flensburg und die Ida-Ehre-Schule in Bad Oldesloe besucht und dort hospitiert“, erklärt Schulleiter Ulf Raddatz. In der Folge wurden Unterrichtsblöcke von 80 Minuten eingeführt, und die Taktung der mit 45 Minuten bemessenen Stunden wurde aufgegeben. „Dadurch haben wir täglich rund eine halbe Stunde gewonnen, die wir in eine Studienzeit investieren“, sagt Raddatz.

 

Ein großer Teil der Hausaufgaben entfällt

Täglich von 10.50 bis 11.22 Uhr bearbeiten die Schüler aus den Fächern gestellte Aufgaben, wobei ihnen ein Fachlehrer als Lernberater zur Seite steht. „Der größte Teil der Hausaufgaben entfällt auf diese Weise.“ Auch die Konrektorin Astrid Messer ist überzeugt von diesem Modell. „Eigenverantwortliches Arbeiten wird gefördert, und die Schüler können Fragen stellen“, sagt sie. Diese Art des Unterrichts sei intensiver, die Anzahl der Fächer am Tag verringere sich, die Schultasche werde leichter.

Das Modell folge einem Trend der Zeit: „Für viele Kinder und Jugendliche sind wir diejenigen, mit denen sie am meisten Zeit verbringen – also müssen sie sich hier wohlfühlen.“ Vor einem halben Jahr wurde eine Evaluation durchgeführt, und alle Beteiligten zeigten sich zufrieden, „es gab nur positive Rückmeldungen“.

 

Eine Mittagspause für mehr Kommunikation

In der nahen Zukunft ist dann noch die Einführung einer gemeinsamen Mittagspause für die ganze Schule geplant, die die Kommunikation sowohl der Schüler als auch der Lehrkräfte untereinander fördern soll. Außerdem sollen die Räumlichkeiten in der Schule noch mehr nach den Bedürfnissen der Schüler gestaltet werden, – Stichwort „Referenzschule“.

Sowohl Schulleiter Ulf Raddatz als auch die Konrektorin Astrid Messer freuen sich, dass das Amt Arensharde ein „großzügiger Schulträger“ ist. „Man spürt, dass wir eine Herzensangelegenheit sind“, sagt Astrid Messer. „Der Standort EKS erfährt Wertschätzung.“ Der Einsatz für die Gemeinschaftsschule – getragen von einem engagierten Kollegium – zeigt Resultate: In diesem Jahr seien die Anmeldezahlen prozentual gesehen recht hoch. „Das ist keine Selbstverständlichkeit“, meint Ulf Raddatz, „denn die EKS liegt zwar im Zentrum des Amtsbezirkes, aber für viele Gemeinden des Amtes sind wir nicht die nächstgelegene Schule.“

 

Quelle: SHZ, 07.07.2020

 

Bild zur Meldung: Die Gemeinschaftsschule hat sich von der 45-minütigen Schulstunde verabschiedet – und damit gute Erfahrungen gemacht.